Das Schwein, das Caruso so liebt.
FFF 08: Shivers
Das fing ja alles sehr gut an: Die Prämisse um den photophoben Protagonisten mag zwar nicht direkt neu sein, hätte aber Anlass geboten, eine schöne Paranoia aufzubauen, ob er nicht doch in die Morde verwickelt ist. Blöd nur, dass gleich mal konstatiert wird, dass ja schon vor seiner Ankunft Schafe gerissen wurden, damit wäre das auch erledigt - die abergläubischen Dorfbewohner hat das aber nicht abgehalten, ihn dennoch zu beschuldigen. Als der Film dann ungefähr zur Halbzeit bereits sein Kindermonster aus dem Hut zieht, ging es endgültig den Bach runter. SHIVERS wirkt spätestens ab hier wie von der doppelten Laufzeit auf 90 Minuten heruntergekürzt. Dutzende Handlungsstränge deuten sich an, um sich ebenso schnell wieder im Sande zu verlaufen, Konflikte und Diskurse werden mal eben in Halbsätzen behauptet, und ein obligatorischer Plottwist darf natürlich auch nicht fehlen. Interessant bleibt zum Schluss lediglich die niedliche Kulisse eines spanischen Bergdorfes und das etwas seltsame Zeitkonzept des Films: Die Vorgeschichts-Rückblenden suggerieren hier stilistisch und mittels des Alters der erzählenden Personen ein Geschehen vor mehreren Jahrzehnten, obwohl es sich eigentlich erst vor einem Jahr abgespielt hat. Unzulänglichkeit oder Konzept, um den Mythos ebenso zu überkonstruieren wie den ganzen Plot?
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