Das Schwein, das Caruso so liebt.
Mary
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Fundi mit Soße

Ästhetisch und inhaltlich auf jeden Fall sehenswerter Gegenentwurf zu Gibsons PASSION OF CHRIST.
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Land of the Blind
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Es geht hier gar nicht so sehr um Politik, und die Kritik an dieser. Natürlich, LAND OF THE BLIND erzählt davon, wie eine faschistische Diktatur von einer sozialistischen abgelöst wird, und dass sich diese beiden Regierungsformen höchstens ideologisch, nicht aber qualitativ unterscheiden. Und dann, in der letzten Szene stellt Robert Edwards sein vorher etabliertes Satire-Konzept völlig auf den Kopf: Der Protagonist Joe berichtet aus einer psychiatrischen Anstalt über die politischen Ereignisse der letzten Jahrzehnte, und die Welt draußen, auf die der Zuschauer nur noch einen ganz kurzen, ungenügenden Blick erhaschen kann, sieht so gar nicht aus, wie man es auf Grund seiner Erzählungen erwartet hätte. Es ginge Edwards um die "power of memory", hat er in einem Interview gesagt, und tatsächlich etabliert er seine drei Hauptfiguren auf die ein oder andere Weise als Chronisten: Joe sitzt in seiner Zelle an einer Schreibmaschine, der große Revolutionär und zweite Diktator des Films, Thorne, schmiert politische Pamphlete mit eigenem Kot an die Zellenwände und wechselt nach seiner Machtübernahme zu den wesentlich komfortableren Computern, um seine Ideologie schriftlich zu fixieren. Und Präsident Maximilian der Zweite - vielleicht-Analphabet - darf immerhin seinen Adjutanten mit einem Füllfederhalter ermorden.

Und dann gibt es Elefanten, bekannt für ihr gutes Gedächtnis, und immer wieder in Schwarz-Weiß in den Film montiert. Sogar Thomas Edisons ELECTROCUTING AN ELEFANT von 1903 wurde hier verwendet.

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Murderers (Meurtrières)
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Es steht "Meurtrières" - Mörderinnen - auf dem Asphalt, bzw ist dieser Schriftzug ein wenig unter der Oberfläche, schimmert wie eine Luftspiegelung. (...)

MEURTRIERES scheint nicht das Roadmovie zweier Frauen zu sein, die sich anfreunden, wie vielleicht THELMA & LOUISE. NINA & LIZZY, pardon, Nina und Lizzy, freunden sich nicht an, sie lernen sich nicht einmal wirklich kennen. Da wird zuerst Nina eingeführt, über ein knappes Drittel der Laufzeit des Films, und Lizzy kennt sie zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht. Trotzdem montiert Patrick Grandperret ein wenig Lizzy in diesen Filmabschnitt: Man sieht, wie sie von einem Krankenwagen abgeholt wird, sieht sie später in einem Hausflur stehen - die Montage suggeriert hier, dass sie Nina beobachten würde - und erfährt in einer weiteren, kurzen Szene, dass Lizzy offenbar in einer psychiatrischen Anstalt untergebracht ist. Bis sie sich dann treffen, als auch Nina in diese Anstalt kommt. Ein Mit-Insasse hat ein Bild gemalt, eine Überraschung für Lizzy, wie er sagt: Darauf ein Schiff, und, ganz klein, ein Mensch an Deck. "C'est ton histoire", das ist deine Geschichte, sagt er zu Lizzy, und Nina verlangt kurzerhand, dass sie auch auf das Schiff gemalt wird.

Auf diese Weise erfinden sich beide Protagonistinnen ständig eine gegenseitige Abhängigkeit und Freundschaft.

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Springtime in Paris (Un printemps à Paris)
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Toller Krimi, in jeder Hinsicht.
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Takeshis'
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Sternbilder schießen

Sehr assoziativer Streifzug durch Kitanos Werk. Ordentliche Portion Selbstironie, und ein fantastisches Gespür dafür, wann der Zuschauer mal ein wenig Ruhe von den ständigen Orts- und Szenario-Wechseln braucht.
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Bubble
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Na, Puppe?

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Art School Confidential
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Art or Evidence?

Es ist schon lustig, an mir selbst zu beobachten, wie Gesellschaft die Filmrezeption beeinflussen kann. Da schaut man sich den neuen Terry Zwigoff an, der im Grunde auch nichts anderes als GHOST WORLD ist, und alles was man dabei ins Auge nimmt, ist die (Rand-)Serienmördergeschichte und der angerissene "Was ist Kunst"-Diskurs. Seltsam. Ein kurzweiliger Film, übrigens. Aber er ließ mich schon auch ungefähr genauso kalt wie GHOST WORLD, das dennoch.
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The Libertine
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Erstens: Die Ästhetik kapiere ich nicht. Die vorherrschenden Farben sind schwarz, braun und dunkelblau. Das Bild ist körniger als so manche Fernsehaufnahme aus einem Kriegsgebiet. Und Beleuchtung scheint eigentlich gar nicht vorhanden. Dafür firmiert LIBERTINE dann als Kostümfilm, und selbst der Regisseur sieht den Film so.

Zweitens: "Der Film ist ein bißchen so wie ein Peter Greenaway", sagte der Regisseur vor Beginn des Films. OK, der Soundtrackkomponist ist der Selbe. Und sonst?

Drittens: Verlaberte Dialoge bilden irgendwie das einzige Gerüst, was LIBERTINE zusammenhalten soll. Und gelegentliche Sex-Szenen, mehr oder weniger bieder.

Fazit: nach 50 Minuten abgebrochen.
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Brasilia 18%
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Es sollte einen schon stutzig machen, wenn Klaus Eder vor dem Film sagt, dass das Filmfest München ja mal eine Nelson Pereira dos Santos-Retro veranstaltet hatte und seitdem schon allein der Vollständigkeit halber seine neuen Filme gerne ins Programm aufnimmt. Diese Vollständigkeit scheint nämlich auch so ziemlich der einzige Grund zu sein, diesen Film zu programmieren.

Minimaler Plot, noch minimalere Eigenständigkeit der Ästhetik, ein immerhin passabler Score. Ein Protagonist, der die meiste Zeit einfach nicht antwortet, wenn er angesprochen wird, sondern stattdessen versonnen-tiefsinnig lächelt. Und eine, schon wieder minimale, Geschichte um (den Umgang mit) persönlichen Verlust, sehr fixiert auf Sex (hier scheint Pereira ein wenig satirisch auf Brasilien schauen zu wollen, naja) und dannn noch ein wenig hanebüchene Polit-Kritik (alle korrupt, die Schweine!). Der Vollständigkeit halber.
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Mein anderes Leben - der Hochstaplerfilm
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MAL - DH könnte auch ein Radio-Feature sein. Das Bild ist für diesen Betrüger hier inszeniert werden, und auch nie so ganz klar wird, ob der Regisseur sie jetzt eher bewundert, bemitleidet oder verachtet. Andererseits kann man sich den Film schon auch getrost sparen.
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