Das Schwein, das Caruso so liebt.
FFF 08: The Art of Negative Thinking
Richtiggehend widerlich, wenn offenbar 80% des Publikums sich dank des Programmheftes und eines Protagonisten, der dem großen Lebowski marginal ähnlich sieht, vollkommen sicher ist, sich in einer "abgedrehten Komödie" mit "genialen Dialogen" und "coolen Figuren" zu befinden und infolgedessen einfach jede tragische Szene mit peinlichem Lachen quittiert. Aber wahrscheinlich sind das alles Leute, die der festen Überzeugung sind, dass Behinderte auch prinzipiell eigentlich lustig sind, aber es halt unkorrekt ist, über sie zu lachen. Zum Glück darf man das hier, wenn einer aus dem Rollstuhl fällt.
Immerhin, der vermeintliche comic relief steht durchaus in Einklang mit dem Inhalt des Films. Schließlich geht die Selbsthilfegruppe ja gerade an der aufgezwungenen "think pink"-Attitüde zu Grunde, die den Leidenden völlig verwehren will, mit ihrem Leben unzufrieden zu sein und stattdessen alles mit eingefrorenem Lächeln und Sonnenschein aus dem Arsch hinzunehmen. So gesehen scheitert das Publikum ebenso wie die Gruppenleiterin, nur dass ersteres wahrscheinlich nicht mitbekommt, dass die Gruppenleiterin schlussendlich als die einzige wirklich kaputte Gestalt reintegriert wird, während sich die vermeintlichen Witzfiguren dank ihres neuen un-kalaurigen Selbstbewusstseins langsam mit ihren Problemen auseinandersetzen.
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