Mary
toureiro, 20. Juli 2006, 20:48h
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Fundi mit Soße
Ästhetisch und inhaltlich auf jeden Fall sehenswerter Gegenentwurf zu Gibsons PASSION OF CHRIST.
Land of the Blind
toureiro, 20. Juli 2006, 20:46h
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Es geht hier gar nicht so sehr um Politik, und die Kritik an dieser. Natürlich, LAND OF THE BLIND erzählt davon, wie eine faschistische Diktatur von einer sozialistischen abgelöst wird, und dass sich diese beiden Regierungsformen höchstens ideologisch, nicht aber qualitativ unterscheiden. Und dann, in der letzten Szene stellt Robert Edwards sein vorher etabliertes Satire-Konzept völlig auf den Kopf: Der Protagonist Joe berichtet aus einer psychiatrischen Anstalt über die politischen Ereignisse der letzten Jahrzehnte, und die Welt draußen, auf die der Zuschauer nur noch einen ganz kurzen, ungenügenden Blick erhaschen kann, sieht so gar nicht aus, wie man es auf Grund seiner Erzählungen erwartet hätte. Es ginge Edwards um die "power of memory", hat er in einem Interview gesagt, und tatsächlich etabliert er seine drei Hauptfiguren auf die ein oder andere Weise als Chronisten: Joe sitzt in seiner Zelle an einer Schreibmaschine, der große Revolutionär und zweite Diktator des Films, Thorne, schmiert politische Pamphlete mit eigenem Kot an die Zellenwände und wechselt nach seiner Machtübernahme zu den wesentlich komfortableren Computern, um seine Ideologie schriftlich zu fixieren. Und Präsident Maximilian der Zweite - vielleicht-Analphabet - darf immerhin seinen Adjutanten mit einem Füllfederhalter ermorden.
Und dann gibt es Elefanten, bekannt für ihr gutes Gedächtnis, und immer wieder in Schwarz-Weiß in den Film montiert. Sogar Thomas Edisons ELECTROCUTING AN ELEFANT von 1903 wurde hier verwendet.
(...)
kaspar
E.E.
Just in dem Moment, wo es knackig interessant wird, brichst du ab :-(
Ich musste zum nächsten Film hüpfen, man kennt das ja von Festivals... hab ohnehin noch viel nachzutragen, will schon auch den ein oder anderen Tagebucheintrag vervollständigen bei der Gelegenheit.
kaspar
Ja, man kennt das ... Aber eine schöne Perspektive.
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Murderers (Meurtrières)
toureiro, 20. Juli 2006, 20:33h
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Es steht "Meurtrières" - Mörderinnen - auf dem Asphalt, bzw ist dieser Schriftzug ein wenig unter der Oberfläche, schimmert wie eine Luftspiegelung. (...)
MEURTRIERES scheint nicht das Roadmovie zweier Frauen zu sein, die sich anfreunden, wie vielleicht THELMA & LOUISE. NINA & LIZZY, pardon, Nina und Lizzy, freunden sich nicht an, sie lernen sich nicht einmal wirklich kennen. Da wird zuerst Nina eingeführt, über ein knappes Drittel der Laufzeit des Films, und Lizzy kennt sie zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht. Trotzdem montiert Patrick Grandperret ein wenig Lizzy in diesen Filmabschnitt: Man sieht, wie sie von einem Krankenwagen abgeholt wird, sieht sie später in einem Hausflur stehen - die Montage suggeriert hier, dass sie Nina beobachten würde - und erfährt in einer weiteren, kurzen Szene, dass Lizzy offenbar in einer psychiatrischen Anstalt untergebracht ist. Bis sie sich dann treffen, als auch Nina in diese Anstalt kommt. Ein Mit-Insasse hat ein Bild gemalt, eine Überraschung für Lizzy, wie er sagt: Darauf ein Schiff, und, ganz klein, ein Mensch an Deck. "C'est ton histoire", das ist deine Geschichte, sagt er zu Lizzy, und Nina verlangt kurzerhand, dass sie auch auf das Schiff gemalt wird.
Auf diese Weise erfinden sich beide Protagonistinnen ständig eine gegenseitige Abhängigkeit und Freundschaft.
(...)
Springtime in Paris (Un printemps à Paris)
toureiro, 20. Juli 2006, 20:19h
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Toller Krimi, in jeder Hinsicht.
Takeshis'
toureiro, 20. Juli 2006, 20:18h
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Sternbilder schießen
Sehr assoziativer Streifzug durch Kitanos Werk. Ordentliche Portion Selbstironie, und ein fantastisches Gespür dafür, wann der Zuschauer mal ein wenig Ruhe von den ständigen Orts- und Szenario-Wechseln braucht.
Art School Confidential
toureiro, 20. Juli 2006, 20:14h
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Art or Evidence?
Es ist schon lustig, an mir selbst zu beobachten, wie Gesellschaft die Filmrezeption beeinflussen kann. Da schaut man sich den neuen Terry Zwigoff an, der im Grunde auch nichts anderes als GHOST WORLD ist, und alles was man dabei ins Auge nimmt, ist die (Rand-)Serienmördergeschichte und der angerissene "Was ist Kunst"-Diskurs. Seltsam. Ein kurzweiliger Film, übrigens. Aber er ließ mich schon auch ungefähr genauso kalt wie GHOST WORLD, das dennoch.