Das Schwein, das Caruso so liebt.
FFF'09: WASTING AWAY (Matthew Kohnen, USA 2007)
Ein Zombiefilm aus der Sicht der Zombies, die gar nicht wissen, dass sie eigentlich Zombies sind. "Simply brilliant", schreibt einer in der imdb über den Film, und dem Herren möchte ich am Liebsten mal zwischen die Beine treten. Zu meiner Schande muss ich eigentlich nur gestehen, dass ich diesen Quatsch die ersten 5-10 Minuten noch ganz sympathisch fand, bis dann klar wurde, dass der Film hier am Besten auch wieder aufgehört hätte. Das war ein bißchen wie bei BLACK DYNAMITE: Kohnen hat aus Zombiefilmen anscheinend nichts mitgenommen, außer dass sie schlechte Make-Up-Effekte haben. Wenn man diese jetzt also ganz offensichtlich noch schlechter macht, "so scheiße, dass es schon wieder gut ist", dann kommt nach seiner Ansicht wohl ein Witz bei heraus. Und, ja, ein Witz. Singular. Mehr ist das nämlich nicht, was hier 90 quäääääääääääääälend lange Minuten erzählt wird. Dazu dann peinliche Albernheiten wie Brain-Margheritas, die hemmungslose Fremdschämerei gegenüber dem johlenden Publikum ausgelöst haben. Auch die lustige Überraschung, dass der Army-Hartarsch eigentlich nur erfolgloser Hausmeister ist, stand ihm seit dem ersten Auftritt ins Gesicht geschrieben. Und nicht einmal für netten Slapstick reicht es dann, wenn die bowlenden Zombies natürlich ihre Hände mit in Richtung Pins schmeißen und ihnen beim Sex die Geschlechtsteile abfallen. All das, ich erinnere mich schaudernd, von einer heiteren Menge im ausverkauften (!!!) Kino euphorisch gefeiert. Das Menschheitsbild, welches diese 90 Minuten in mir mal wieder bekräftigt haben, ist kein gutes.
Nur ein einziges Mal blitzte in WASTING AWAY so etwas wie unfreiwilliges Genie auf: Als den nervtötenden Protagonisten endlich ein Licht aufgeht, dass sie untot sind, meint einer "I don't feel like a Zombie". Die lakonische Antwort darauf: "Well, idiots don't feel stupid, either." Das gesamte Kino hat laut gelacht. Diesen Umstand fand jetzt erstmals auch ich lustig.
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