Das Schwein, das Caruso so liebt.
Beerfest (Jay Chandrasekar, USA 2006)
Die Erwartungen an dieses Ding mussten ja unterirdisch sein, und die positive Überraschung war folgerichtig vorprogrammiert. Nicht, dass BEERFEST großes Kino wäre, und auch Gespür für Feinsinn geht dieser Klamotte durchaus ab. Von der grandiosen Lakonie, mit der hier ganz nebenbei Frösche masturbiert werden, mal abgesehen, ist vor allem sehenswert, mit welcher Penetranz hier ein Klischee-Deutscher konstruiert wird. Sowas gabs zuletzt mit den lustigen Kaltkriegs-Russen vor 25 Jahren. Ebenfalls bemerkenswert, wie ehrlich und unbekümmert der Film die Sauf-Exzesse seiner Protagonisten instrumentalisiert, und sich dabei in deliröse Plotstrukturen begibt: So ist der tragische Tod eines Mittrinkers ganz offen nie mehr als Stichwort für ein paar makabre Kalauer. Anstatt im weiteren Verlauf auf diesen Charakter zu verzichten, taucht kurzerhand dessen Zwillingsbruder auf, der obendrein freimütig erwähnt, dass er sogar bitte genauso wie sein Bruder genannt werden möchte. Der Sportfilm-Struktur des Films tun diese Spielereien keinen Abbruch, karikieren diese sogar angenehm subtil (im Gegensatz zur Tatsache, dass der Saufwettstreit die Disziplin der Wahl ist). Über weite Strecken bleibt BEERFEST die grenzdebile Nummernrevue, als die es sich präsentiert. Überraschend spaßig ist die Chose dennoch.
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