Das Schwein, das Caruso so liebt.
tp-Clipping #4
Fortschrittsbremse Religion (Übermensch-Blog)
Design des Zufalls (Übermensch-Blog)
Wasserstofferzeugung mit Solarenergie (Klima-Blog)
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tp-Clipping #3
Nicht nur Kohlendioxid ist ein Klimaproblem (Klima-Blog)
Der Mensch und das Meer (Klima-Blog)
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tp-Clipping #2
Von Viren und Mäusen und Menschen (Übermensch-Blog)
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Der Tiger von New York (KILLER'S KISS, Stanley Kubrick, USA 1955)
imdb

Neuerlicher Versuch einer Stanley Kubrick-Werkschau. Dieses Mal habe ich mir zwei Mitstreiter ins Boot geholt, vielleicht scheitere ich dann ja nicht wieder so kläglich.

Ich hatte mir während des Films ein paar Sachen überlegt, die sich zu notieren lohnen. Lustigerweise fast alles Dinge, die ich bei der letzten Sichtung auch im (alten) FTB eintrug, ohne mich daran noch erinnern zu können. Schön, so eine Portion Konstanz bei sich entdecken zu können.

Anyway: Obwohl KILLER'S KISS nicht unbedingt problemlos gealtert ist - das beginnt bei der verrauschten und vernuschelten Tonspur (was natürlich auch an der DVD liegt) und endet bei irgendwie chaplinesk anmutenden Actionszenen. Auch der Plot ist eher Randerscheinung, das ganze dann in einem recht klassischen Noir-Rahmen samt Prolog des Protagonisten - alles nicht bemerkenswert.

Toll aber: Spiegel, zum Einen. Kubrick setzt sie hier als Mittel zum Kennenlernen, als Medium, in dem erste Intimität stattfindet. Wir haben unseren Boxer, und um seinen Spiegel herum all diese Fotos aus seiner Vergangenheit, und die Kamera fährt eines nach dem anderen ab. Später dann, in ihrem Appartment, sie liegt im Bett, die Kamera schwenkt nach rechts, zeigt das Spiegelbild der schlafenden Schönen, verweilt hier lange, nachdenklich.
Noch besser: Eine Inszenierung von zwei Welten. Die High-Society um ihren (bald ehemaligen) Liebhaber auf der einen und den mittelprächtig erfolgreichen Boxer auf der anderen Seite, stets getrennt durch filmische Barrieren. Da beobachtet der Boxer die Frau über die Straße hinweg, von Fenster zu Fenster, vom Dunklen ins Helle, von Stille in die Musik. Und umgekehrt sieht sie ihn zuerst im Fernsehen, etwas widerwillig in den Armen ihres Freundes, den Boxkampf beobachtend, und selbst in der filmischen Stille stehend, stattdessen umgeben von der Geräuschkulisse des Boxrings. Später dann verdeutlicht Kubrick diese Trennung nur noch mit dem Auseinanderführen von Bild und Ton, Ton der einen Szenerie untermalt die jeweils andere, schafft Dissonanzen und Kontraste. Im Ergebnis läuft das vielleicht alles noch nicht so rund, aber die Idee ist nichtsdestotrotz fein.

THE KILLING wird der nächste sein...
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Praktikum, tp-Clipping #1
...genau, der Ich.

Jedenfalls liest man mich derzeit bei Telepolis.

Auch für mein eigenes Referenzen-Archiv werde ich mal alle Textlein, die von mir stammen, schamlos verlinken. Wer's nicht anklicken will, muss es ja nicht. :p

Von Einzellern lernen (Übermensch-Blog)
Wer gesünder lebt, lebt länger (Übermensch-Blog)

more in the pipeline (sprich: noch mit Sperrfrist belegt)...
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Madagaskar (MADAGASCAR, Eric Darnell/Tom McGrath, USA 2005)
imdb

Ein wenig seltsam ist das schon, was man so zwischen den Zeilen finden kann: Da haben wir hyperzahme Tiere - ein Zebra, eine hypochondrierende Giraffe, eine Nilpferd-Diva und ein dermaßen entarteter Löwe, dass er sich seines eigenen Fleischkonsums nicht einmal mehr bewusst ist - im Manhattaner Zoo. Und dann später plötzlich die selben auf Madagaskar (oder sonstwo "in the wild"), wo es eigentlich allen ganz spitze geht, weil es Früchte und andere vegetarische Nahrung in Hülle und Fülle gibt. Nur der Löwe wird einfach nicht satt, und langsam von seinen Instinkten übermannt, muss sich mehrmals mühsam beherrschen, nicht über seine Freunde herzufallen. Das Vokabular, dessen sich dieser Animationsfilm bedient, stammt dabei: aus dem Horrorkino! Daher kennen wir es, wenn sich Freunde gegen Freunde wenden, sie plötzlich unberechenbar werden, und in den kurzen Momenten klaren Geistes ein "Leave now, I don't want to hurt you!" stammeln. Ob Vampirismus oder Besessenheit, die Topoi sind eindeutig. Bezeichnend, dass sich Alex (besagter Löwe), als er diesen Zustand erkennt, selbst ein karges Gehege errichtet, mit angespitzten Pfählen drumherum, was jetzt auch tatsächlich so aussieht, wie wir das Löwengehege im Zoo kennen: steinern, karg, ein großer Felsbrocken, einem Thron gleich, in der Mitte, eine künstliche Höhle - und ein bedrohlicher Zaun drumherum. Davor, in Manhattan, trafen sich die Tiere nach Dienstschluss noch zum gemütlichen Beisammensein an der gemeinsamen Ecke ihrer vier Gehege, die lediglich von hüfthohen Mäuerchen voneinander abgegrenzt waren. Die totale Vermenschlichung und Verharmlosung der Natur also, die Ent-Instinktisierung, wenn man so will. Ist der Löwe nur immer mit Steaks überfüttert (von denen er übrigens annimmt, dass sie auch auf irgendwelchen Bäumen wachsen), so kann er keiner Fliege was zu Leide tun. Erst fernab der Zivilisation dann wird er zu dem Raubtier, als dass ihn jeder kennt.

Es tut mir leid, und es mag auch etwas too much sein, einen augenscheinlichen Kinderfilm des Jahres 2005 als politisch-kolonialistische Propaganda zu lesen, aber die Konnotation drängt sich schon wieder so offensichtlich auf: (westliche) Zivilisation ist hier der klare Schlüssel zum friedlichen Miteinander, außerhalb dieser werden Menschen - pardon: Tiere - zum wilden Tier, unberechenbar und gefährlich. Die Gleichung (das Gleichnis, die Fabel!) ist klar formuliert, und in die Variablen lässt sich jetzt vom Kolonialismus des 19. Jahrhunderts über den Nahost-Konflikt bis hin zum Krieg gegen den Terror alles einsetzen - mit immer gleichem Ergebnis. Der Blickwinkel auf diese Welt ist geradezu unerhört einseitig, und die eindeutige Wahl der Schauplätze - New York hier, Afrika da - macht das nicht besser. Auch die plötzliche Demontage des vermeintlich exotisch-paradiesischem zur grausamen Wildnis - Zebra, Giraffe und Nilpferd beobachten, wie süße Nagetiere und Küken diversen Raubtieren zum Opfer fallen - ist peinlich durchschaubares Loblied auf die achievements menschlicher Zivilisation.

Versteht mich nicht falsch, großen Spaß hatte ich mit MADAGASKAR definitiv (Bitte, nicht die deutsche Synchro beachten! Danke). Der schale Beigeschmack bleibt aber. Indoktrination gerade der Jüngsten macht mir dann doch auch immer ein wenig Angst. Vorsichtig rezipiert ist MADAGASKAR toll. Unvorsichtig geschluckt dagegen aber irgendwie auch ein bißchen bedenklich.

PS: Großartig aber: Als die ausbrechenden (und militärisch organisierten) Pinguine ihr eigenes Paradies - die Antarktis - erreicht haben. Wir sehen die vier Vögel auf vereistem Boden, klein und verloren am unteren linken Bildrand. Um sie herum ein Schneesturm, statt idyllischer Landschaft. Eine Minute Schweigen, gelegentliches Flügelzucken, dann: "Well, this sucks." - Auch sie flacken zum Ende des Films in degenerierter Dekadenz am afrikanischen Strand.
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Auf brennendem Eis (ON DEADLY GROUND, Steven Seagal, USA 1994)
imdb

Das ist ganz schön haarsträubend. Ich mein, spaßig, klar. Zumindest weitgehend. Aber haarsträubend dennoch. Man stelle sich nur mal vor, wie Seagal diese schöne Traumvision inszeniert hat, und dabei zu seinen Handlangern "Boah, das wird bestimmt gut!" gesagt hat. Die verschiedenen in der imdb gelisteten Arbeitstitel des Films sprechen dann auch eine ganz deutliche Sprache, wie ernst Seagal diesen Ethno-Schnulz um seine Ballerei nimmt: "Spirit Warrior", "Rainbow Warrior", wasweißich. Apropos Ballerei: Die ist ja gar nicht mal so unansehnlich. Gerade den ganzen Explosionen zum Schluß lässt sich ein gewisser Schauwert nicht absprechen. Und der nachgeschobene Öko-Vortrag ist in seiner Naivität (und vor allem im Kontext eines doch eher brachialen Actionfilms) geradezu putzig. Es ist nur so unfassbar, was der Seagal für eine Knallcharge ist, wie er da mit stoischer Miene und verbissen-verkniffenem Gesichtsausdruck in seinem blitzblanken Lederponcho durch die Natur stakst. Ja, stakst. Schon ein normaler Spaziergang wirkt dermaßen unbeholfen, als müsste Steven bereits für den Bewegungsablauf alle schauspielerischen Register ziehen. Ich will hier auch gar nicht über bohrinselgroße Plotholes herziehen, aber zumindest die Sinnlosigkeit der ganzen kruden Randbegegnungen darf auch nicht ganz unerwähnt bleiben. Ich mein, Traumvision schön und gut: Wenn schon Ethno-Kitsch, dann doch bitte richtig. Dann mach halt aus deinem Helden auch bitte den geläuterten und feingeistigen, quasi-indianischen Umweltverteidiger! Stattdessen entgleitet ihm diese selbstbehauptete Rolle aber nach wenigen Minuten wieder, und er verfällt in den stereotypen Gestus eines ausrangierten und deswegen irgendwie ein bißchen beleidigten Actionhelden. Der peinliche - und, wie gesagt: unnötige - "Du bist der Auserwählte"-backplot hilft da nicht wirklich. Die messianische Auferstehungs-/Taufszene ist nur der Höhepunkt der Lächerlichkeit.

I honestly can't believe that anyone can make this movie and keep a straight face.
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Fiva MC & DJ Radrum - Unüberhörbar
toller song, und strophe 2 spricht mir in ihrer abkehr von jeglichem genre-dünkel sowas von aus der seele...

ihr habt genug von all dem rap den ihr im radio hört
wollt nicht mehr wissen wer am fettesten und heftigsten burnt
tragt eure hosen jetzt oben und steht auf air oder blur
na dann vorurteile weg und hört doch einfach mal her
ihr wollt nicht jams sondern konzerte mit ner richtigen band
denn ihr seid jetzt publikum und nicht mehr richtige fans
tragt jetzt sakko und vans denn ihr seid langsam erwachsen
na dann lehnt euch zurück und schaut was wir zwei so machen
wir sind immer noch die beiden mit den texten und beats
und wenn rap euch nichts gibt dann nennt's doch einfach musik
ihr habt euch weiterentwickelt na dann prima wir auch
denn sonst hätte die platte doch nicht vier jahre gebraucht
und wenn ihr wirklich glaubt ihr seid zu cool für den sound
na dann hosen aus und hände hoch wir tauen euch auf
denn egal wer du bist wir haben euch alle gekriegt
denn das ist unüberhörbar gute musik
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