Das Schwein, das Caruso so liebt.
DoA: Dead or Alive (Corey Yuen, 2006)
imdb

Großartige Kunst, wirklich. Nicht mehr als Brüste und Ärsche, leinwandfüllend aufbereitet und spärlich bedeckt. Funktionieren tut der Käse hinten und vorne nicht, aber wenn bei einigen Prügelszenen tatsächlich die Health-Bars über den Köpfen der Protagonisten eingeblendet werden, dann ist das ganz witzig. Irgendwie interessant dagegen ist, wie der Außenhunddblog-80er-Jahre-Prügel-Macho-Schinken hier in ein kleines Gegenteil verkehrt wird, dabei aber natürlich dank seiner ganzen ungehemmten Fleischbeschau immer noch ein Schlag ins Gesicht jeder Frauenrechtlerin ist. Selbst der homoerotische Unterton des BLOODSPORT-Fahrwassers rettet sich hier in eine Szene, in der zwei der - im Vergleich zur Videospielvorlage eher unterbetitteten - Frauen sich ein Bett (ganz platonisch) teilen, und dabei vom Papa (Profi-Wrestler im Hulk Hogan-Outfit) der einen (Profi-Wrestlerin) "erwischt" werden. Besagter Papa, ein Stereotyp-Macho, bekommt dann sogar noch Gelegenheit, die vermeintliche Homosexualität seiner Tochter absolut OK zu finden - fantastisch. Überhaupt sind die Männer in diesem Film nur noch das, was die Frauenrollen in den 80ern waren: Da gibt es den nervigen Nerd, den bösen Bösewicht, den arroganten Nichtsnutz und das verliebt-unterwürfige Huscherl, nur eben alle mit einer offenbar zu klein geratenen Portion Testikeln in der Hose. Und die Frauen sind dann trotzdem auf ihren reinen Schauwert reduziert (besonders deutlich auch in der Parallelmontage eines Beachvolleyball-Matches der vier Protagonistinnen mit einer Prügelszene des verliebten Huscherls). In seiner Inkonsequenz ist das absolut einzigartig.
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