Das Schwein, das Caruso so liebt.
FFF'09: LAKE MUNGO (Joel Anderson, Australien 2008)
Eine Geistergeschichte, die eigentlich keine ist, und dann vielleicht doch eine ist. Das fasst ganz gut zusammen, was ich dem Film ein wenig übel nehme. LAKE MUNGO kokettiert an vielen Stellen sehr mit seiner Platzierung im Genre, behauptet Grusel, wo keiner ist, und verleitet mit seiner TrueCrime-Dokuästhetik dazu, die Geisterbilder als Beweismittel zu lesen. Bis sich dann nach 45 Minuten der ganze bisherige Verlauf negiert, wenn sie als Fälschungen entlarvt werden, bloß um die Kamera zum Schluss in den Fälschungen andere Geistererscheinungen entdecken zu lassen. Sicher ist das ein schönes Spiel mit der Beliebigkeit solcher Phänomene, und LAKE MUNGO gelingt auch, die Sinnsuche und Trauerarbeit der Familie in eine allegorische Geschichte zu verpacken. Aber es ist andererseits gerade das Exploitation-Element, an dem ich mich gestört habe. Dass LAKE MUNGO noch spannend funktionieren könnte, wenn es sich nicht an so vielen Stellen mit einer klassischen Gruselfilm-Ästhetik schmücken würde, die aber kaum Berechtigung erhält. Mir jedenfalls blieb der Film nicht zuletzt deshalb fremd.

F.LM-Podcast
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