Das Schwein, das Caruso so liebt.
The Mechanik (Dolph Lundgren, Deutschland/USA 2005)
imdb

Bemerkenswert, wie direkt und straight der gute Dolph an die Sache rangeht. Da wird in nur ganz wenigen Minuten dem Helden eine wunderbare Motivation gebastelt, die - trotz ihrer Reißbretthaftigkeit - gerade dank ihrer Knappheit sich so schön stimmig in den Film einfügt. Der "schon wieder einer, der seine Familie rächen will"-Effekt stellt sich kaum ein, weil eben keiner auf diesem Topos rumtrampelt, sondern es eben nur pflichtbewusst im erweiterten Vorspann erwähnt wird. Ähnlich fix geht es dann ja auch weiter, als Dolph - inzwischen "Mechanik" in den USA - dann angeworben wird, das Mädel zu retten. "This is not about revenge, this is about retirement!" hätte er zu seligen PUNISHER-Zeiten vielleicht gesagt, und trotzdem: das übliche Handlungselement des Überredet-werden-wollens ist mit seinen ca. 2 Dialogzeilen auch eher knapp abgehakt.
Ich wiederhole mich: Das Bemerkenswerte an diesem Film sind gar nicht einmal so sehr die schön physischen Actionszenen. Es sind schon gar nicht die Landschafts- und Stadtaufnahmen, die "ich wurde an Originalschauplätzen gedreht!" zu schreien scheinen. Es ist die Knappheit, mit der Lundgren zu Werke geht. Diese unbarmherzige Schnörkellosigkeit und der völlige Verzicht auf jedwede Ambition, mehr als nur eine gelungene Schema F-Anwendung zu sein, ist in letzter Konsequenz schon wieder außergewöhnlich, und beinahe sogar selbstreferentiell. Ideen hat der MECHANIK nämlich einfach nicht nötig.

Notiz am Rande: Es gab da zwischen mir und meinen Sichtungsgenossen die interessante Hypothese, dass Dolph gar kein Schauspieler ist, sondern in Wahrheit früher mal russischer Elitesoldat war. Auch schön, das seltsame "k" am Ende des Filmtitels, wohl einerseits um ihn von der Räuberpistole mit Bronson abzusetzen, andererseits gewiss aber auch, um des Dolphs herben Akzent schriftlich zu visualisieren.
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