Das Schwein, das Caruso so liebt.
Phantasm 4 - Oblivion (Don Coscarelli, USA 1998)
imdb
Dieser Teil gilt als der Schlechteste, habe ich mir sagen lassen, aber so ganz kann ich das nicht nachvollziehen. Eigentlich fand ich den wieder sehr viel schlüssiger als 2 und 3 (die nur innerhalb der Reihe funktionieren, und dann eben mit gutem Willen und Anstrengung, aber nicht von sich aus), und vor allem sehr viel spannender. Ganz toll jedenfalls: Das ständige Spiel mit den Realitätsebenen. Was Mike hier wirklich erlebt, und was nur Traum(-im-Traum(-im-Traum(-im-Traum(etc.)))) ist, ist nicht mehr zu bestimmen, und das hat ja schon im ersten Film seinen Anfang genommen. Jedenfalls schön: der Tall Man als Metapher für ein Trauma (den Tod des Bruders), der den Traumatisierten fortan in Trugbildern (welcher Marketingarsch hat der Reihe eigentlich den vollkommen verfehlten deutschen Verleihtitel "Das Böse" verpasst?) und Träumen heimsucht. Die absurden Szenerien, das ständige Verstricken in noch unüberschaubarere Erklärungsversuche der Herkunft des Tall Man, das Fehlen jeglicher innerfilmischer Physik (mal bleibt der Zombie liegen, mal macht er munter weiter, etc.) und der absolute Verzicht auf die Einhaltung marginalster dramaturgischer Grundregeln: Für mich ist die ganze Reihe so unwirklich wie kaum ein Film. Das erinnert mich daran, wenn ich beim Filmschauen einschlafe und sich meine Träume mit den immer noch wahrgenommen Filmdialogen vermischen, so dass die abstrusesten Dinge entstehen. Genauso funktioniert PHANTASM, und als solches Projekt hätte sie nun noch ein Erwachen, einen Teil 5, verdient. Nur schade, dass nach dem Erwachen das Vergessen folgt.
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