Das Schwein, das Caruso so liebt.
FFF'09: NEW TOWN KILLERS (Richard Jobson, Großbritannien 2008)
Trauriger Tiefpunkt dieses ohnehin ziemlich egalen Menschenjagd-Filmchens ist eine Szene, die wohl im Programmheft mit "Dougray Scott spielt sich die Seele aus dem Leib" gemeint ist: Ein mehrminütiger Monolog, in dem besagter Schauspieler mit exaltierten Pausen und diversen peinlichen Grimassen pathethischst zum Besten geben darf, warum er als erfolgreicher Bänker die britische Unterschicht so verachtet und ihre Vertreter deswegen gerne mal umbringt. "Das ist mein Hamlet", muss er sich wohl gedacht haben, dabei ist NEW TOWN KILLERS von jedwedem Klassiker in etwa so weit entfernt wie ranzige Mettwurst von einem frischen Salat. Mal wieder geht es in dem für mich inzwischen unerträglichen Stil des britischen Sozialrealismus darum, wie zynisch doch das Finanzwesen sei, und wie ausbeuterisch und überhaupt. All das dann in die wenig originelle Allegorie verpackt, dass die da oben ja gerne die da unten nachts zur eigenen Belustigung jagen und umbringen, "because I can" und so, all das, was man eben schon viel zu oft gehört hat. Langweilig war dieses Anspruchskino für die seit G.W.Bush politisch interessierte Generation obendrein. Nach 60 Minuten habe ich ziemlich genervt den Saal verlassen
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