Das Schwein, das Caruso so liebt.
The Libertine
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Erstens: Die Ästhetik kapiere ich nicht. Die vorherrschenden Farben sind schwarz, braun und dunkelblau. Das Bild ist körniger als so manche Fernsehaufnahme aus einem Kriegsgebiet. Und Beleuchtung scheint eigentlich gar nicht vorhanden. Dafür firmiert LIBERTINE dann als Kostümfilm, und selbst der Regisseur sieht den Film so.

Zweitens: "Der Film ist ein bißchen so wie ein Peter Greenaway", sagte der Regisseur vor Beginn des Films. OK, der Soundtrackkomponist ist der Selbe. Und sonst?

Drittens: Verlaberte Dialoge bilden irgendwie das einzige Gerüst, was LIBERTINE zusammenhalten soll. Und gelegentliche Sex-Szenen, mehr oder weniger bieder.

Fazit: nach 50 Minuten abgebrochen.
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Brasilia 18%
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Es sollte einen schon stutzig machen, wenn Klaus Eder vor dem Film sagt, dass das Filmfest München ja mal eine Nelson Pereira dos Santos-Retro veranstaltet hatte und seitdem schon allein der Vollständigkeit halber seine neuen Filme gerne ins Programm aufnimmt. Diese Vollständigkeit scheint nämlich auch so ziemlich der einzige Grund zu sein, diesen Film zu programmieren.

Minimaler Plot, noch minimalere Eigenständigkeit der Ästhetik, ein immerhin passabler Score. Ein Protagonist, der die meiste Zeit einfach nicht antwortet, wenn er angesprochen wird, sondern stattdessen versonnen-tiefsinnig lächelt. Und eine, schon wieder minimale, Geschichte um (den Umgang mit) persönlichen Verlust, sehr fixiert auf Sex (hier scheint Pereira ein wenig satirisch auf Brasilien schauen zu wollen, naja) und dannn noch ein wenig hanebüchene Polit-Kritik (alle korrupt, die Schweine!). Der Vollständigkeit halber.
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Mein anderes Leben - der Hochstaplerfilm
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MAL - DH könnte auch ein Radio-Feature sein. Das Bild ist für diesen Betrüger hier inszeniert werden, und auch nie so ganz klar wird, ob der Regisseur sie jetzt eher bewundert, bemitleidet oder verachtet. Andererseits kann man sich den Film schon auch getrost sparen.
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Requiem for Billy the Kid
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Sehr feiner Dokumentarfilm, der
1. sein Sujet nur als Vorwand für einen (zugegeben: kleinen) politischen Diskurs verwendet.
2. Kris Kristofferson in die Rolle des BtK als Off-Sprecher schlüpfen lässt (ein fingiertes Audio-Interview mit Mr. Bonney), während er gleichzeitig on-screen im Interview sagt, dass er heute die Rolle ganz anderes spielen würde als damals bei Peckinpah, wenn man sie ihm nochmal anbieten würde.
3. so ganz nebenbei ein wenig echten Dokumentarfilm betreibt, mit drei Land-Sherrifs, die die Leichen von Bill Bonney, seiner Mutter und noch eines anderen Bill, der behauptet hat, er wäre der wahre BtK, exhumieren wollen, um einen DNA-Test durchzuführen.
4. die Szenen aus dem Peckinpah-Film als Illustration der Historie verwendet, und sich sogar einen Abspann im Stile von WILD BUNCH leistet, mit allen Protagonisten nacheinander gezeigt, lachend aber ohne Ton, ihr Name eingeblendet.
5. grandios unterhaltsam ist.
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