Opening Night (John Cassavetes, USA 1977)
toureiro, 30. Januar 2006, 01:11h
imdb
Beeindruckend: Gena Rowlands. Noch beeindruckender: Die Mise-en-scène. Fantastisch, wenn Cassavetes die Kamera stets ein wenig zu dicht an den Darstellern positioniert, den Bildausschnitt immer ein klein wenig zu eng wählt. Da dürfen auch mal Gesichter angeschnitten werden, ohne dass die Bilder deswegen gleich schlecht aussehen, das Gefühl dafür hat(te) er. Oder wenn er in Dialogen von den Gesichtern auf die Hände der Sprechenden schneidet und diese beobachtet. Toll: Gena Rowlands' Unterkunft, ein riesiger Raum, spärlich möbliert, hauptsächlich freie Fläche. Ohne das entsprechende Szenen im Film vorkommen, ist klar, wie sie, die Schauspielerin, hier auf und ab geht, auf und ab gehen MUSS, während sie ihren Text einstudiert. Und natürlich, und das ist ja dann auch durchaus wichtig, wie klein sie darin ist, bzw. wie ohnmächtig. Schmerzhafter Moment: Gena Rowlands wankt sturzbesoffen am Premierenabend durch den Backstage-Bereich, kann sich nicht auf den Beinen halten, und muss dennoch auf die Bühne. Großartiger Moment: Ben Gazzara mit seiner Frau, obwohl alles gut ist, ist doch irgendein kleiner, unsichtbarer Keil zwischen den Beiden. Sie will diese Barriere durchbrechen, nähert sich ihm, während er sich einen Drink einschenkt. Cassavetes schneidet wieder auf ihre Hand und verfolgt nur deren sanfte, subtile Berührung.