Das Schwein, das Caruso so liebt.
FFF'09: FINAL DESTINATION 3D (David Ellis, USA 2009)
Natürlich ist das 3D-Kino ein Gimmick, und natürlich ist die FINAL DESTINATION-Reihe spätestens seit Teil 2 eine Reihe, die sich ohnehin nur um technische Gimmicks dreht. Die Anwendung dieser Spielerei ist also nur konsequent. Nach wie vor störe ich mich aber zu sehr daran, wie die Technik die Bilder in ihrer Gesamtheit zerstört, fotografische Eigenheiten zu Schwächen macht und überhaupt dem Zuschauer wenig Raum zum Erforschen des Bildes lässt, als dass ich das uneingeschränkt genießen könnte. Trotzdem, die negativen Stimmen zum Film scheinen mir einem Vorurteil geschuldet, dass ja ein vierter Teil ohnehin nur Käse sein kann, und dass FD4 überhaupt so etwas wie Erzählkino sein möchte. Teil 3, den ich nicht gesehen hat, scheint ja schon mit seiner einleitenden Szene im Vergnügungspark anzudeuten, dass wir hier eher eine Jahrmarktsattraktion besuchen. Und gerade diese wenig kohärente Revuestruktur ist es auch, die der Film vollendet: Bereinigt um fast alle Füllszenen bietet Ellis wahnwitzige Kettenreaktionen am Fließband, die zwar allesamt nicht besonders originell sind, aber gerade durch die Fülle an falschen Fährten, welche die Ästhetik vorher legt, stets pointiert bleiben. Der Trick ist so einfach wie effektiv: Zeige alles, was schief gehen könnte und lass' 80% davon harmlos verpuffen.
Ein wenig aufgesetzt, aber auch nicht uninteressant, ist der nur angedeutete Diskurs um den der Serie inhärenten Determinismus: Ist das unnachgiebige Schicksal im herkömmlichen Slasher noch personifiziert und damit verwundbar, so braucht FD gar keinen Antagonisten mehr. Die unglücklichen Teens hier laufen vor ihrer Bestimmung davon, üben sich in einer Extremform des Eskapismus, wenn sie versuchen, ihr Leben gänzlich ohne Gefahr zu gestalten. Gleichzeitig haben sie aber kein Problem damit, die Unausweichlichkeit ihres Schicksals - also die von der Plotlogik vorgegebene Todesreihenfolge - schnell zu akzeptieren, nur um sie dann eben doch vermeiden zu wollen. "Better safe than sorry", sagt einer mal gegen Ende, als er sich schon in Sicherheit wiegt. Und stellt wenig später die Frage, ob sie überhaupt vor irgendeinem Unfall davongelaufen sind, oder nicht einfach von Anfang an alles so vorbestimmt war, wie es jetzt gekommen ist.

F.LM-Podcast
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