Das Schwein, das Caruso so liebt.
FFF'09: HANSEL AND GRETEL (Yim Pil-Sung, Südkorea 2007)
Das geht schnell: Als nach wohl 60 oder 70 Minuten die Einblendung "Final Day" erschien, war ich sehr erstaunt, wie kurzweilig der Film doch gewesen war - im Hinterkopf nur die Gesamtlaufzeit von zwei Stunden und das mangelnde Vertrauen in mein Zeitgefühl. Dann aber elaboriert H&G über 30 Minuten eine Hintergrundgeschichte, die nach den ersten drei bereits komplett erzählt war, gefolgt von einem ewig unspannenden Hin und Her: "Lasst mich bitte gehen!" - "Warum willst du uns verlassen?" - "Ihr Erwachsenen seid doch alle gleich!" - "Lasst mich bitte gehen!" - "Warum willst du uns verlassen?" ...
Dabei wäre HANSEL AND GRETEL bis dahin durchaus schön gewesen: Gerade die Entscheidung zum gelegentlichen Understatement inmitten der Überausstattung des Märchenhauses war toll, besonders die Wald-Szenen sind mir hier aufgefallen, die ständig auf dem kontrastreichen Grat zwischen Naturalismus und bunter Überzeichnung wandeln. Warum aber ein Film, der sich so explizit selbst gerne als Märchen verstehen will, am Ende alles toterklären muss, will mir nicht in den Kopf. Und letztlich ist die nervtötende zweite Hälfte sogar so schlimm, dass ich nicht einmal den Anfang rückblickend noch genießen kann.
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