Das Schwein, das Caruso so liebt.
FFF'09: TRICK'R'TREAT (Michael Dougherty, Kanada/USA 2008)
Ein wenig skeptisch war ich anfangs ja schon: Erstens kommt vor dem Film einer nach vorne und erzählt was von einem "großen Spaß" mit "tanzenden Werwölfen", und dann hatte ich noch im Hinterkopf, wie gerne der Film jetzt schon als "bester Halloween-Film" abgefeiert wird... Dazu dann noch die Strukturierung in kleine Episödchen á la TALES OF THE CRYPT, und das ganze anschauen inmitten potentiell johlender Idioten. Zum Glück kam dann so ziemlich alles auch ganz anders: Die Episodenstruktur, die immer wieder erwähnt wird, ist eigentlich gar keine. TRICK'R'TREAT ist vielmehr ein Medley durch den Saisonbedingten Wahnsinn, das ständig durch seine verschiedenen Sub-Genres flattert wie eine aufgeschreckte Fledermaus. Natürlich lebt der Film von den verschiedenen Gimmicks und kleinen shocking twists, die er seinem Publikum präsentiert, wenn er jedem Protagonisten eine Maske verpasst, die irgendwann gelüftet wird. Schade in diesem grundehrlichen und so gar nicht kalaurigen Retro-Vergnügen ist eigentlich nur, dass ihm ein wenig der Mut fehlt, noch zerklüfteter, impressionistischer zu sein. Da gibt es eine kurze Sequenz, in der ein Vampir am Rande einer Halloween-Parade eine junge Frau aussaugt und dann zwischen ein paar Betrunkene an den Straßenrand setzt. Kurz danach ist der Vampir verschwunden, und die Episode vermeintlich beendet, von mir schon als sehr nettes skurriles Randereignis abgehakt. Leider kommt Dougherty aber schließlich nicht umhin, auch diese Figur erklären zu wollen und in den Kontext einzubauen, was ich doch recht schade fand.
So oder so: TRICK'R'TREAT ist jedenfalls genau das, was sogar ich guten Gewissens als kurzweiligen Spaß beschreiben kann. Ein Stimmungsfilm - also einer, der sie wiedergibt -, und wie ein schönes Intro vor einer ganzen Genre-Reihe... eigentlich der perfekte Eröffnungsfilm für ein solches Festival.
( 0 )